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Gott im Café: Werte

Im Nachgang zu den interessanten Ausführungen von Prof. Dressler im FAZ-Café am 15. April 2015 zu "Religion - Werte - Bildung", in denen er an den Sitz der Werte im Leben des Marktes erinnerte, frage ich grundsätzlich nach der Brauchbarkeit des Begriffes in der Bildung, in der Ethik, in der Theologie überhaupt: Wenn über Werte gehandelt wird, handelt es sich um relationale, nicht um absolute Phänomene. Sie sind bezogen auf das, worüber, und auf die bzw. auf den, mit der und mit dem gehandelt wird. Können Werte materialiter bestimmt werden außer durch ihren Bezug?

 

Diese Frage knüpft an das Gespräch bei "Gott im Café" zu dem Thema "Religion - Werte - Bildung" und wird von unserem Gast Prof. em. Dr. Bernhard Dressler beantwortet:

Das war ja meine These: Dass der „Werte“-Begriff im Bildungskontext überaus problematisch ist. So etwas wie eine materiale Wertethik, die einen objektiven Wertekosmos unterstellt und die im 20. Jahrhundert noch von Max Scheler vertreten wurde, wird heute außerhalb eines katholisch-konservativen Naturrechtsdenkens kaum noch für vertretbar gehalten. Werte sind, wie Sie es sagen, relationale Phänomene, und eben das entspricht auch  ihrer Herkunft aus dem ökonomischen Tauschhandel, in dem der Wert ein Bestimmungsgrund des Preises einer Ware ist.

 
(Prof. em. Dr. Bernhard Dressler) 
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